Foto: Svena Langer
Foto: Svena Langer

Zeichen für Toleranz

Regenbogenaufkleber am Gemeindehaus der Johanneskirchengemeinde

Foto: Ruth Perten

Ein kleiner Aufkleber klebt seit dem 1. Advent am Eingang des Gemeindehauses der Evangelisch-lutherischen Johanneskirchengemeinde in Vehrte: Er zeigt eine Flagge mit einem Regenbogen. Zusammen mit vielen anderen Kirchengemeinden schließt sich damit die Johannesgemeinde einer Aktion der Evangelischen Jugend aus den Kirchenkreisen Osnabrück, Melle-Georgsmarienhütte und Bramsche an. Der Regenbogenaufkleber ist ein Zeichen für Offenheit und Toleranz gegenüber allen Menschen – unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, oder der Identifikation mit dem Geburtsgeschlecht.

Foto: Simon Kramer

„Es gibt eine große Fülle von Lebensrealitäten, das ist in den letzten Jahren deutlich geworden. Wir möchten deutlich machen, dass wir als Kirche uns mit diesem Reichtum auseinandersetzen und ihn akzeptieren“, betont Kirchenkreisjugendwart Kimm Herlyn im Zusammenhang mit dieser Aktion. „Wir sind davon überzeugt, dass vor Gott alle Menschen mit der gleichen Würde ausgestattet sind. Und dass es an der Zeit ist, diese Überzeugung auch nach außen zu tragen“, so Herlyn. Denn es sei auch wahrzunehmen, dass queere Menschen Beleidigungen und Benachteiligungen erleben müssten oder sogar körperlichen Angriffen ausgesetzt seien. „Der Regenbogen ist ein Symbol des Bundes zwischen Gott und den Menschen und zeigt auch die Verbundenheit der Menschen untereinander. So wird klar: Bei uns sind alle Menschen willkommen!“, ergänzt Herlyn.

Heißen alle Menschen willkommen: Heike Sommerfeld, Peter Perthen, Karin Oldenburg, Siegfried Wenning, Simon Kramer. Foto: Ruth Perthen

In unserer Johanneskirchengemeinde hat der Kirchenvorstand einstimmig entschieden, den Aufkleber anzubringen. „Darüber mussten wir keine große Diskussion führen, wir waren uns sehr schnell einig, dass wir die Initiative der Jugend unterstützen“, berichtet Pastor Simon Kramer. „Schade ist allerdings, dass der erste Aufkleber, den wir angebracht haben, vom Gemeindehaus entfernt wurde. Wer das aus welchem Grund getan hat, wissen wir nicht. Aber nun wollen wir um so mehr mit unserer Aktion an die Öffentlichkeit gehen und dafür werben. Der Regenbogenaufkleber ist kein Zeichen gegen jemanden, sondern für alle. Unsere Gemeinderäume sollen ein sicherer Ort sein, an dem sich alle willkommen fühlen“, so Kramer.