Foto 2019: Siegfried Wenning
Foto: Cornelia Wenning

Advent

Jahr für Jahr

Foto: Siegfried Wenning

Jahr für Jahr im Dezember erinnern sich Christen in der Adventszeit daran, dass Gott in die Welt gekommen ist. 

Wir Christen sind heu-te mit den Menschen zu biblischen Zeiten in der Hoffnung verbun-den, dass sich am Ende alles gut füge: dass das Licht die Dunkelheit besiegt, dass Gott alle Tränen abwischen und dass eine Zeit unendlichen Friedens einkehren wird. Gründe genug, in der Adventszeit für den Frieden in der Welt zu beten und und Barmherzigkeit gegenüber den Entrechteten zu üben. Wir zünden als Zeichen der Friedenshoffnung wieder Kerzen und Lichter an und treffen uns beim "Offenen Advent 2023".

Aller Augen warten auf Gott

Foto: Svena Langer

Die Psalmen strotzen vor begnadetem Gottvertrauen. Ein gutes Beispiel gibt der Beter des 145. Psalms. Entgegen aller menschlichen Erfahrung ist er davon überzeugt, dass Gott es am Ende gut ausgehen lassen wird – dass er die Niedergeschlagenen aufrichtet und die Hungrigen sättigt. Es lohnt sich also, zu warten. Und es ist sinnvoll, sich während des Wartens im Gebet an die guten Erfahrungen mit Gott zu erinnern.

Am Ende der Wartezeit steht die Freude

Foto: Cornelia Wenning

Warum sollte man überhaupt warten? Das Buch der Sprüche bietet eine überzeugende Antwort. All jene, die gerecht sind (also gottgefällig leben), werden am Ende des Wartens Freude erleben. Wer sein Leben jedoch gottlos verbracht hat, wird die Verdammnis spüren und verloren sein.

Die Seele wartet

Foto: Cornelia Wenning

Wer einmal Nachtdienst gemacht hat, kennt die erlösende Kraft des ersten Morgenlichtes: „Bald ist meine Arbeit zuende und ich kann nach Hause gehen und mich ausruhen.“ So ähnlich, meint der Psalmist, geht es der menschlichen Seele. Noch mehr als ein Nachtwächter wartet sie auf die ersten Lichtstrahlen des Morgengrauens, die den neuen Tag ankündigen. Die Seele kann geduldig warten, denn sie weiß: Das Licht wird kommen. Jeden Tag neu.

Wohlwollende Gedanken

Foto: Svena Langer

Sehr tröstlich spricht der Prophet Jeremia zu den Menschen: Sie dürfen hoffend warten auf ein gutes Ende. Das ist nicht nur spirituell gemeint, sondern sehr konkret. Denn Jeremia will den Jerusalemern Mut machen, die fern der Heimat im fernen Ninive leben müssen. Nach siebzig Jahren werde Gott sie zurück in die Heimat führen, verheißt Jeremia den Deportierten und versichert ihnen: Während der Wartezeit werde Gott „Gedanken das Friedens und nicht des Leides“ haben.

In Geduld warten

Foto: Svena Langer

Der Apostel Paulus hatte ein Problem: Viele Christen warteten darauf, dass Christus in Bälde aus dem Himmel zu ihnen zurückkehren werde. Doch die Wiederkunft („Parusie“) blieb aus. Das christliche Leben, erkannte Paulus, ist eine Wartezeit, bis der Herr wiederkommt. Der Messias war da, hatte in der Welt gelebt – und doch muss die Welt weiter auf ihn warten. Aber wie? Zwei Dinge sind Paulus wichtig. Die Christen sollen sinnvoll und gemeinschaftlich leben. Und sie sollen die Hoffnung auf die Wiederkunft Christi nicht aufgeben. „Geduldig ausharren“, heißt das Gebot der Stunde, denn „wir sind zwar gerettet, doch auf Hoffnung“.

Termine im Advent

Im "Offenen Adventskalender 2024" freuen sich unter-schiedliche Gastgeber an fast jedem Abend um 18 Uhr auf Gäste.

1. Dezember
1. Advent 
Sonntag, 10 Uhr 

Familiengottesdienst

4. Dezember
Mittwoch, 15 Uhr 
Seniorenadvent

bitte anmelden

​​​​​​​8. Dezember
2. Advent 
Sonntag, 10 Uhr 
​​​​​​​G
ottesdienst

15. Dezember
3. Advent 
Sonntag, 18 Uhr

Adventskonzert in der Johanneskirche

​​​​​​​22. Dezember
4. Advent 
Sonntag, 10 Uhr 
​​​​​​​G
ottesdienst

MAGNIFICAT

Maria singt das MAGNIFICAT bei der Begegnung mit ihrer Cousine Elisabeth, die mit Johannes dem Täufer schwanger ist, und Lukas hat es im 1.Kapitel seines Evangeliums aufgezeichnet.

Meine Seele erhebt den Herrn,
und mein Geist freut sich Gottes, meines Heilandes;
denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen.
Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder.
Denn er hat große Dinge an mir getan,
der da mächtig ist und dessen Name heilig ist.
Und seine Barmherzigkeit währt von Geschlecht zu Geschlecht
bei denen, die ihn fürchten.
Er übt Gewalt mit seinem Arm
und zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn.
Er stößt die Gewaltigen vom Thron
und erhebt die Niedrigen.
Die Hungrigen füllt er mit Gütern
und lässt die Reichen leer ausgehen.
Er gedenkt der Barmherzigkeit
und hilft seinem Diener Israel auf,
wie er geredet hat zu unsern Vätern,
Abraham und seinen Kindern in Ewigkeit.

In London im Jahr 1933, also kurz vor seiner Entscheidung, das sichere England zu verlassen und nach Deutschland zurückzukehren, wo ihn der Tod erwartete, hat Dietrich Bonhoeffer über das Magnificat gesagt:

“Dieses Lied der Maria ist das älteste Adventslied. Es ist zugleich das leidenschaftlichste, wildeste, ja man möchte sagen revolutionärste Adventslied, das je gesungen worden ist. Es ist nicht die sanfte, zärtlich verträumte Maria, wie wir sie auf Bildern dargestellt sehen, sondern es ist die leidenschaftliche, hingerissene, stolze, begeisterte Maria, die hier spricht.“